Samstag, 4. März 2017

Ich fühle was, was du nicht fühlst - REZENSION

Titel: Ich fühle was, was du nicht fühlst
Autorin: Amelie Fried
Verlag: Heyne
Seiten: 400
ISBN: 978-3453265905
Preis: € 16,99 [D]  17,50 [A]
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Klappentext:
Die 13-jährige India lebt mit ihren Hippie-Eltern und ihrem Bruder Che in der bürgerlichen Umgebung einer süddeutschen Kleinstadt. Intelligent und mit spöttischem Scharfblick betrachtet sie die Welt der Erwachsenen und durchschaut deren Lebenslügen. Ihr Nachbar, ein Musiklehrer, überredet sie zu Klavierstunden und entdeckt ihre große musikalische Begabung. Während ihre Eltern mit einer Ehekrise beschäftigt sind und Che in die Kriminalität abzudriften droht, entsteht zwischen India und ihrem Lehrer eine einzigartige Verbindung, getragen von der Liebe zur Musik. Doch in einem einzigen Moment zerstört er ihr Vertrauen, und India steht vor einer furchtbaren Entscheidung: Ihr Geheimnis öffentlich zu machen – oder für immer zu schweigen. (via amazon)

Meine Meinung (Spoiler!):

Die Geschichte spielt im Jahr 1975, was aber kaum auffällt.
India ist hochbegabt, in Mathe löst sie Aufgaben wie 275 mal 275 mal 275 mal eben im Kopf. Außerdem nimmt sie Musik anders war als Andere, sie sieht Farben und Formen, die ihre Haut berühren und streicheln. Da sie diese Empfindungen als unangenehm wahrnimmt, versucht sie immer, Musik nicht auf sich wirken zu lassen. Als der Vater ihrer besten Freundin ihr Klavierunterricht anbietet, ist sie erst dagegen, lässt sich aber dann doch auf das Experiment ein. Und ihr Lehrer hatte Recht, Kinder mit mathematischer Begabung haben meist auch eine musikalische Begabung, India macht das Klavierspielen immer mehr Spaß, und weil sie selbst die Musik erzeugt, fühlt sie die seltsamen Empfindungen nicht. Zwischen ihr und Christian, ihrem Musiklehrer, entsteht eine immer bessere Beziehung, bis Christian etwas tut, dass die Verbindung zwischen den beiden zerreißen lässt.

Ich fand die Geschichte sehr schön, sie war authentisch und ich finde India als Person sehr interessant, denn ihre Begabung (von der ich denke, dass sie etwas mit Synästhesie (wer nicht weiß was das ist -> Link) zu tun hat) finde ich einfach sehr interessant und außergewöhnlich. Denn wer spürt schon Musik?

India an sich ist ein eher verschlossenes Mädchen, da sie in ihrer alten Klasse aufgrund ihrer Eltern, die Hippies sind und öfters eigenartige Treffen abhalten, gemobbt wurde und ihre spezielle Begabung hat das Ganze nicht verbessert. Nachdem sie das Schuljahr mit einem sehr guten Zeugnis beendet hatte, durfte sie eine Klasse überspringen. In ihrer neuen Klasse verstellte sie sich jedoch absichtlich, um den Anderen zu gefallen und dazu zu gehören. Damit war sie zwar nicht sehr glücklich, es war ihr aber lieber, als wieder gemobbt zu werden.
In Situationen, die India zu überfordern scheinen, fängt sie an, Primzahlen aufzuzählen, Matheaufgaben zu lösen oder Muster zu vervielfältigen, damit sie etwas hat, woran sie sich festhalten kann. Auch das finde ich super, denn ich kann mir vorstellen, dass manche Menschen so etwas tatsächlich machen.

Insgesamt fand ich alle Charakter sehr interessant und gut ausgearbeitet, auch der Verlauf der Geschichte hat mir gefallen. Die Handlungen und Reaktionen der Charaktere waren authentisch und das Thema, mit dem sich dieses Buch beschäftigt, fand ich sehr gut umgesetzt. Da es mich allerdings nicht aus den Socken gehauen hat, kriegt dieses Buch von mir 4 von 5 Sternen.

Ich danke dem Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar :)
">>Liebe ist ein freier Vogel<<, fuhr meine Mutter fort, >>Er lässt sich da nieder, wo er will, er fragt nicht vorher, ob er darf. Und wir haben nicht das Recht, Liebe in erlaubt und nicht erlaubt einzuteilen. Liebe darf alles. Verstehst du?<<" (Seite 355)

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